Definitionen des Begriffs Yoga

In der heutigen Zeit, des modernen stellungsbetonten Yoga, wird das Wort Yoga häufig als ein Synonym für āsanas(Körperstellungen) verwendet und Yoga wird häufig auch mit āsanas assoziiert.

 

Im Sanskrit Wörterbuch von Sir M. Monier-Williams findet man für das Substantiv Yoga m. eine Vielzahl von möglichen Übersetzungen welche von Verbindung, Anjochung, Anhaftung, übernatürliche Mittel, Meditation, abstrakte Kontemplation bis zu Profit, Vermögen, Täuschung usw. reichen.

 

Im eigentlichen Interesse stehen für mich jedoch die traditionellen Definitionen des Yogabegriffs, vor allem im Zusammenhang mit dem Erreichen der erlösenden Erkenntnis. Je nach historischer Periode und Tradition gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Definitionen des Begriffs Yoga. Manche Definitionen beschreiben die Methode um die erlösende Erkenntnis zu erlangen, andere den Weg dazu und manche beides. Hier einige traditionelle Definitionen des Yogabegriffs.

Bhagavad Gītā 3. Jhdt. n. Chr.

2.48 Handle, während du im Zustand des Yoga verweilst! Gib die Anhaftungen auf Arjuna und sei gleichmütig in Erfolg und Misserfolg. Yoga sagt man ist Gleichmut.

2.50 Yoga ist Geschick im Handeln.

6.23 Das was Yoga genannt wird ist die Abtrennung des Kontakts mit dem Leiden.

6.46 Der Yogi ist besser als der Asket, er ist auch besser als derjenige, welcher Wissen erlangt hat und er ist auch besser als der, welcher die Rituale ausführt. Deshalb, sei ein Yogi Arjuna!

 

Pātañjalayogasutra 4.Jhdt. n. Chr.

1.1 Wohlan! Die Yoga-Unterweisung.

1.2 Yoga ist das Stillstellen der Bewusstseinsbewegungen.

 

Vaiśeṣiksūtra 4.Jhdt n. Chr.

Freude und Leid entstehen durch das in Kontakt treten der Sinnesorgane, des Geistes und der Objekte. Wenn dieses in Kontakttreten nicht passiert, weil der Geist im Selbst weilt, dann gibt es für denjenigen der dies verkörpert keine Freude und kein Leid. Das ist Yoga.

 

 Brahmasūtrabhāṣya von Śaṅkara 8.Jhdt. n. Chr.

In den Schriften wurde über Yoga gesagt: “Yoga ist das Mittel um die Realität zu betrachten.“

 

 Vimānārcanākalpa zwischen 6. und 10. Jhdt. n. Chr.

 Sie sagen, dass Yoga die Vereinigung des individuellen Selbst mit dem höchsten Selbst ist.